Azubis im Handwerk gewinnen: Mit diesen Tipps zum Erfolg
01. Februar 2023Du suchst händeringend nach motivierten und qualifizierten Auszubildenden für deinen Handwerksbetrieb? Wir haben verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt, wie du Azubis von dir überzeugen kannst. Denn zwischen Job Ghosting und großem Fachkräftemangel ist es gar nicht so einfach, heutzutage verlässliche Bewerber zu finden.
Zahlen, Daten, Fakten: Der Kampf des Handwerks um Nachwuchs
Im Jahr 2020 verzeichnete Deutschland einen Rekordtiefstand bei der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. Konkret haben sich knapp 500.000 junge Menschen um eine Ausbildung beworben. Das mag auf den ersten Blick positiv klingen. Wenn wir jedoch 20 Jahre zurückblicken, waren es damals noch 645.000 Jugendliche, die Interesse daran hatten, praktische Fähigkeiten zu erlernen.
Dieser Rückgang erscheint vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zunächst nachvollziehbar. Doch es kommt hinzu, dass die Ausbildung an sich, unabhängig von der Branche, an Popularität verliert. Die Hochschulreife wird immer mehr als das Nonplusultra angesehen. Daher überrascht es nicht, dass diese Entwicklung auch im Handwerk spürbar ist. Im vergangenen Jahr gab es im Handwerk nur noch 360.000 Lehrlinge. Hierbei ist der Vergleich zu beachten: Vor etwa 20 Jahren waren es noch 625.000.
Dennoch ist das Handwerk nach dem Bereich Industrie und Handel der zweitgrößte Bereich für Auszubildende. Daher ist es sinnvoll, einen Blick auf die Möglichkeiten zu werfen, die Handwerksbetriebe haben, um neue Auszubildende zu gewinnen.
Deine Möglichkeiten, neue Azubis im Handwerk zu gewinnen
Junge Leute verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit im Internet. Surfen auf verschiedenen Seiten, scrollen durch Social Media und bleiben mit ihren Freunden in Kontakt. Um deine potentiellen Auszubildenden dort abzuholen, wo sie sich aufhalten, hast du nun mehrere Möglichkeiten, die wir dir nun genauer vorstellen möchten.
Neue Azubis gewinnen: Mit der Karriereseite dich ansprechen
Beginnen wir mit der Karriereseite. Inzwischen ist es gang und gebe, eine separate Unterseite auf der eigenen Webseite einzurichten, um auf den Karrierebereich eines Unternehmens hinzuweisen. Diese Seite kann zum ersten Kontaktpunkt zwischen deinem Unternehmen und den möglichen Bewerbern werden. Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass du beim Anlegen dieser Seite ein paar Punkte beachten:
Der erste Eindruck entscheidet! Achte auf die Einhaltung deines Corporate Designs. Gestalte die Seite anschaulich, führe deine Besucher gut strukturiert durch die Inhalte. Langweile nicht – deine Karriereseite muss nicht mit Infos überladen werden. Viel entscheidender: Platziere das wirklich Wichtige: Was müssen Auszubildende bei Bewerbung beachten? Wie läuft ein Bewerbungsprozess bei dir ab? Wann bekommen die Bewerber eine erste Rückmeldung?
Halten deine Stellenangebote stets aktuell! Bereits besetzte Stellen sollten möglichst zeitnah von der Seite gelöscht werden. Außerdem ist es hilfreich, eine Filterfunktion einzubauen, solltest du ein großes Angebot an offenen Stellen haben. So können Besucher auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gezielt filtern.
Integriere einfache Kommunikationsmöglichkeiten. Wer ist zuständig für die Bewerber? An wen sollen sich Ihre Interessenten wenden? Eine E-Mail-Adresse und eine Rufnummer sollten Standard sein. Ergänzen noch ein Bewerbungsformular und – je nach Möglichkeit – eine Chatfunktion.
Auf der Suche nach einem guten Praxisbeispiel für eine Karriereseite? Die wob AG ist eine B2B Agentur und hat auf ihrer Karriereseite eine Hall of Fame. Ziemlich mittig, in einem großen leeren Bilderrahmen ist der Platz für neue Mitarbeiter:innen reserviert. Eine wirklich schöne und wertschätzende Idee.
Einziger Haken an der Karriereseite? Solltest du bislang noch keine Karriereseite besitzen und kurzfristig auf der Suche nach neuen Auszubildenden sein, kann es mitunter eine Weile dauern, bis deine Webseite in der Lage ist, Bewerbungsprozesse abzuwickeln.
Vielleicht passt folgende Möglichkeit noch besser zu dir?
Nachwuchs im Handwerk sichern: Mit Social Media Auszubildende begeistern
Social Media wird immer wichtiger für Unternehmen. Ob für die Kundengewinnung, die Kundenbindung oder auch zur Suche neuer Mitarbeitern. Auf Facebook, Instagram oder auch LinkedIn bekommen Handwerksbetrieb eine Plattform, um sich zu präsentieren. Möglichst nah und authentisch.
Denn der menschliche, nahbare Aspekt ist heutzutage enorm wichtig und macht die sozialen Medien so zu einer interessanten Möglichkeit. Über Instagram, Facebook und Co. Baust du ohne große Umwege Vertrauen auf, vermittelst Expertise und kreierst ein positives Bild deines Unternehmens. Sei präsent, sei aktiv und sei aufmerksam – dann geht es eigentlich schon wie von selbst. Wenn du dann noch deine junge Zielgruppe kennst, sie möglicherweise verstehst und weißt, was bei ihnen ankommt, dürfte es ein leichtes sein, neue Auszubildende im Handwerk zu finden.
Wichtig: Mit ein bis zwei Beiträgen ist es noch nicht getan – was es braucht um dich als attraktiven Arbeitgeber darzustellen? Ausdauer und Regelmäßigkeit.
Exkurs: Das macht dich zum attraktiven Arbeitgeber
Abschließend möchten wir auf den nicht unwesentlichen Aspekt der Arbeitgeberattraktivität eingehen. Eine Ausbildung ist nicht unbedingt mit dem Start eines anderen Arbeitsverhältnisses vergleichbar. Jemand, der eine Ausbildung beginnt, hat in der Regel noch keine Arbeitswelt-Luft geschnuppert. Das bedeutet, die Leute sind unerfahren und möchten bzw. müssen an die Hand genommen werden.
Deshalb sollten die Benefits, die du deinen Auszubildenden bietest, über die üblichen Aspekte wie Vereinbarkeit von Job und Familie oder betriebliche Gesundheitsmaßnahmen hinausgehen.
- Das Wichtigste zuerst: Organisiere eine strukturierte und informative Eingewöhnungszeit! Insbesondere bei größeren Betrieben macht es Sinn, frische Auszubildende mit ein paar Basics vertraut zu machen und ihnen einen groben Überblick über deinen Betrieb zu geben.
- Gestalte die Ausbildung spannend und abwechslungsreich. Hast du verschiedene Abteilungen oder Tätigkeitsbereiche? Gewähre Einblicke und lass deine Auszubildenden mitwirken.
- Habe immer ein offenes Ohr für Feedback. Ein fester Ansprechpartner während der Ausbildung kann außerdem helfen, Sicherheit zu bieten und schnell ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
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