Freier Ausbildungsplatz: Als Handwerker Azubis finden
27. Mai 2021Fachkräfte fehlen an sämtlichen Stellen. Das erfahren nicht nur, aber besonders Handwerksbetriebe. Offene Stellen sind im Handwerk äußerst schwer zu besetzen. In Zahlen bedeutet das: Derzeit fehlen rund 65.000 Fachkräfte. Das hat das Kompetenzzentrum Fachkräfte am Institut der deutschen Wirtschaft ermittelt. Neben ausgelernten Handwerkerinnen und Handwerkern werden jedoch auch Azubis händeringend gesucht.
Handwerker und Handwerkerinnen können Auszubildende finden, allerdings müssen sie dafür deren Ansprüche an einen Job kennen.
3 Tipps, worauf es einem Azubi im Job ankommt
Wenn du Azubis finden willst, musst du eine andere Perspektive einnehmen. Bei der Suche nach Azubis geht es nicht darum, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die momentan arbeitslos sind oder sich (um)orientieren wollen. Es geht darum, den eigenen Betrieb für Jugendliche attraktiv zu gestalten, damit sie dort ihre Ausbildung beginnen wollen.
2020 konnten in Deutschland 22.000 Ausbildungsplätze im Handwerk nicht besetzt werden. Dabei blieben insgesamt 18.000 Bewerber unversorgt hinsichtlich einer entsprechenden Ausbildung. Ansehen, Karriere, Geld – darauf kommt es vielen Menschen im Beruf an. Doch für jüngere Generationen hat sich das Verständnis von Arbeit verändert. Darauf solltest du Rücksicht nehmen. Andernfalls wirst du für deinen Betrieb keine Azubis finden. Mit diesen drei Tipps gelingt es dir, Jugendliche für das Handwerk zu begeistern.
1. Azubis finden durch eine Arbeit mit Sinn
Ein gutes und faires Gehalt ist natürlich wichtig, wenn du Azubis finden willst. Für ein schlechtes Gehalt arbeitet niemand gerne. Jedoch steht das nicht ganz oben auf der Liste von Auszubildenden. Insbesondere junge Arbeitnehmer wollen eine sinnvolle Arbeit ausführen. Das kannst du beispielsweise mit den Unternehmenszielen erfüllen. Dafür sollte dein Handwerksbetrieb menschlich und ökologisch handeln.
Doch ein Azubi will auch im Job selbst etwas Sinnstiftendes tun. Es ist wichtig, dass er sich in der Ausbildung verwirklichen kann. Das hat auch positive Effekte auf dein Unternehmen. Denn ein Azubi, der es liebt, Bäder zu fliesen, wird bessere Ergebnisse abliefern und auch seltener krank sein. Die Frage nach der Wertschöpfung ist allerdings eine sehr individuelle. Für die eine Person kann ein Job die Erfüllung sein, für eine andere ist er sinnlos.
Mache dir bewusst, was du dafür tun kannst oder schon tust, damit dein Betrieb mehr Verantwortung übernimmt. Arbeite die Sinnhaftigkeit einer Ausbildung im Handwerk klar heraus und kommuniziere sie. Du reparierst nicht nur eine Heizung, sondern sorgst dafür, dass sich deine Kunden in ihrem Zuhause wohlfühlen und nicht frieren.
Um Azubis erfolgreich zu finden, sollten Handwerker diese Vorteile präsentieren. Dafür eignen sich Kanäle wie Social Media, ein Blog für Azubis oder eine Ausbildungsmesse.
2. Digitales Arbeiten im Handwerk
Damit ist auch schon der zweite Tipp gesetzt. Als Handwerker solltest du digital arbeiten. Du wirst keine Azubis finden, wenn du nicht dort präsent bist, wo sie sich aufhalten: im Internet. Ohne Profil bei Snapchat, Instagram oder TikTok oder ohne eigene Homepage fällst du bei Auszubildenden als potenzieller Arbeitgeber durch. Die Generationen Y und Z sind die Handwerker der Digitalisierung.
Abgesehen davon, dass du dadurch bessere Chancen hast, Azubis zu finden, kannst du selbst vom digitalen Arbeiten profitieren. Die Auftragsbücher sind übersichtlicher. Online-Terminanfragen erleichtern die Planung. Regelmäßige Newsletter stärken die Kundenbindung. Nicht zuletzt eignen sich Website, Blog und Co. hervorragend für die Mitarbeitersuche. Damit sich potenzielle Mitarbeiter noch einfacher bei dir bewerben können, bietet sich ein eigener Bewerber-Bereich auf deiner Website an. So können Interessenten ihre Bewerbung mit wenigen Klicks abschicken.
3. Azubis finden auf Augenhöhe
Generell erreicht man Menschen besser, wenn man mit ihnen auf Augenhöhe kommuniziert. Bei Jugendlichen ist das nicht anders. Wenn du Azubis finden willst, solltest du dringend Distanz abbauen und dein Unternehmen nahbar machen. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten.
Über Social Media zeigst du Einblicke in den Beruf. Wie sieht der Alltag als Handwerker aus? Was genau erwartet Auszubildende? Wie ist die Ausbildung aufgebaut? Du solltest einen Mix aus Information und Unterhaltung bieten. Du kannst also sowohl ein witziges TikTok-Video posten als auch einen ansprechenden Info-Post auf Instagram.
Am besten baust du Hemmungen durch persönlichen Kontakt ab. Dabei können ein Schüler-Praktikum, Tag der offenen Tür oder eine Ausbildungsmesse helfen. Damit sich Jugendliche hierfür interessieren, solltest du dich sichtbar machen. Zum Beispiel können Handwerker mit Schulen kooperieren und Vorträge halten.
Die Ansprache ist besonders wichtig, um Azubis zu finden. Falls du bereits Auszubildende oder junge Mitarbeiter in deinem Betrieb hast, solltest du sie als Multiplikatoren nutzen. Gleichaltrige können viel besser einen Draht zu Jugendlichen aufbauen als ein alteingesessener Meister. Ein realer Azubi kann die Anforderungen während der Ausbildung sowie den Berufsalltag viel anschaulicher darstellen.
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