Arbeitgebermarke aufbauen: praktische Tipps für die Umsetzung
23. August 2022Die Arbeitgebermarke wird auch Employer Brand genannt und beschreibt die strategische Positionierung von Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden unter anderem folgende Fragen beantwortet:
- Welches Wertesystem hat ein Unternehmen?
- Wie agiert es intern und extern?
Kurz gesagt: Eine Arbeitgebermarke signalisiert Bewerbern, wofür das Unternehmen als Arbeitgeber steht und welche Einzigartigkeit es besitzt. Schauen wir uns ein Beispiel für eine gelungene Arbeitgebermarke an:
Der Automobilhersteller BMW präsentiert sich als ein Arbeitgeber mit Leidenschaft für innovative Ideen und Technologien. Die Karrierewebsite, die Social Media Kanäle sowie die Bewerberansprachen drücken genau dies aus: Leidenschaft für den Beruf. BMW setzt dabei auf eine positive Bildsprache und rückt die Mitarbeiter des Unternehmens in den Fokus. Der Automobilhersteller möchte ein „Wir“-Gefühl erzeugen und ein gutes Miteinander im Unternehmen vermitteln. Dafür setzt das Unternehmen auf eigene Social Media Kanäle wie Facebook, Twitter, Snapchat und Instagram und erzählt dort unter anderem in regelmäßigen Abständen Geschichten von derzeitigen Mitarbeitern. BMW hat es also geschafft, über die Jahre eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen und zieht so kontinuierlich neue Bewerber an.
Diese Aspekte sollte eine Arbeitgebermarke vermitteln
Das Employer Branding sollte die Unternehmenswerte und -kultur, die Vorzüge des Arbeitgebers wie zum Beispiel Gehalt oder Benefits, Aspekte rund um die Dienstleistungen und Produkte sowie die individuellen Stärken des Unternehmens beinhalten. Das ist auf den ersten Blick jede Menge Inhalt. Doch warum ist das heutzutage so wichtig? Wieso haben Unternehmen mit einer starken Arbeitgebermarke einen deutlichen Vorsprung gegenüber ihrer Konkurrenz?
Warum eine Arbeitgebermarke wichtig ist
Die Arbeitgebermarke dient dazu, potenzielle Bewerber vom eigenen Unternehmen zu überzeugen. Sie zeigt den Talenten auf dem Arbeitsmarkt auf, warum ausgerechnet dein Unternehmen das richtige ist. Rund 75 Prozent der Bewerber bewerben sich bei Unternehmen, welche aktiv Employer Branding betreiben. Denn klar ist, dass Unternehmen mittlerweile nicht mehr nur um Kunden konkurrieren, sondern auch um Bewerber. Eine starke Arbeitgebermarke muss also her, um im sogenannten „War for talents“ nicht völlig unterzugehen. Mit einer gut durchdachten Employer-Branding-Strategie kannst du dein Unternehmen positiv verändern und es attraktiv auf dem Arbeitgebermarkt aufstellen. Das wird dir dabei helfen, kontinuierlich frische Talente zu finden und deine Mitarbeiterfluktuation zu verringern.
Was sollte deine Arbeitgebermarke beinhalten?
Stelle dir deine Arbeitgebermarke wie eine leere Box vor, die nun gefüllt werden muss. Bei einer Employer Branding-Strategie ist es nämlich wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen und alle wichtigen Aspekte miteinzubeziehen. Diese fünf Aspekte solltest du in deine Box packen:
1. Was sind die Werte in deinem Unternehmen?
Wer seine Werte kennt, kann klar entscheiden. Darum ist es wichtig, dass du dir klar wirst, wofür dein Unternehmen steht. Was möchtest du als Arbeitgeber verkörpern? Was können Bewerberinnen und Bewerber von dir erwarten? Notiere dir deine Gedanken und dann gehe in den Prozess mit deinen Mitarbeitenden. Denn Werte sind das Ergebnis eines gemeinschaftlichen Prozesses und keine alleinige Überlegung von „ganz oben“. Bestimmt gemeinsam, welche Werteversprechen das Unternehmen geben möchte und haltet sie schriftlich fest.
2. Was ist die Kernbotschaft in deiner Arbeitgebermarke?
Jedes gute Unternehmen hat einen sogenannten Arbeitgeberslogan, in dem eine Kernbotschaft steckt. Sie beschreibt dich und dein Unternehmen als Arbeitgeber und hebt dich von der Konkurrenz ab. Ein guter Slogan ist der beste Schlachtruf deiner Arbeitgebermarke. Hier ein paar gelungene Beispiele:
- Vaillant Group: Die Vaillant Group ist Teil der Lösung. Mit Ihnen.
- BASF: Die Welt braucht Innovationen. Wir brauchen Sie.
- Deutsche Post: Menschen verbinden. Leben verbessern.
- Siemens: Gestalten Sie mit uns die Zukunft.
Ein guter Arbeitgeberslogan sollte authentisch, einprägsam und einzigartig sein. Beziehe auch in diesen Prozess deine Mitarbeitenden mit ein.
3. Was ist das Alleinstellungsmerkmal deines Unternehmens?
Wenn die Werte und der Slogan feststehen, geht es an die Alleinstellungsmerkmale – die USP - deines Unternehmens. Was macht es so einzigartig? Warum sollten sich junge Talente ausgerechnet bei dir bewerben? Was bietest du deinen zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an, was andere Unternehmen nicht anbieten? Werde kreativ, aber bleibe bei deinen Versprechungen auch authentisch. Mehr Informationen über die USP findest du auch hier.
Dieses Arbeitsblatt soll dir dabei helfen, die Positionierung deines Unternehmens herauszuarbeiten. Zum kostenlosen Download. |
4. Wer sind deine Zielgruppen?
Wie bei allen Werbemaßnahmen ist es auch bei den Employer-Branding-Maßnahmen wichtig, die Zielgruppen zu kennen. Welche Bewerber möchtest du erreichen? Was interessiert diese Zielgruppe und wie kannst du ihre Aufmerksamkeit am besten bekommen? Früher haben Unternehmen potenzielle Bewerber nur über deren Qualifikation definiert. Doch um die gewünschte Zielgruppe noch spezifischer anzusprechen, ist heutzutage weitaus mehr notwendig. Stelle dir dabei also zusätzlich folgende Fragen:
- Wo hält sich meine Zielgruppe außerhalb ihres beruflichen Umfelds auf?
- Welche Medienkanäle nutzt sie?
- Was sind ihre Vorlieben?
5. Welche Kanäle möchte ich nutzen?
Nachdem du definiert hast, wie deine Zielgruppe aussieht und wo sie sich aufhält, kannst du nun den letzten Aspekt in deine Arbeitgebermarken-Box packen: Welche digitalen Kanäle möchtest du nutzen, um potenzielle Bewerber von deinem Unternehmen zu überzeugen? Die Auswahl hängt stark davon ab, auf welchen Kanälen sich deine Zielgruppe aufhält. Wenn du die Antwort darauf gefunden hast, geht es an die Entwicklung eines stimmigen Kommunikationsplans.
Arbeitgebermarke aufbauen: Ein stimmiger Kommunikationsplan ist ausschlaggebend
Bewerber merken schnell, ob die Kommunikation eines Unternehmens authentisch, professionell und stimmig ist oder nicht. Darum ist es wichtig, einen Kommunikationsplan zu entwerfen, der zielführend ist und dessen Aspekte wie Zahnräder ineinandergreifen. Bei der Umsetzung kann ein Marketing System wie COCO eine große Unterstützung sein.
Gerne geben wir dir weiteren Input rund um deine Strategie für digitales Marketing und die Umsetzung deiner Maßnahmen an die Hand. In unserem 7-wöchigen Campus helfen wir dir, einen Überblick über die einzelnen Bausteine digitaler Kommunikation zu gewinnen. Im Anschluss bist du in der Lage, eine Strategie für deine digitale Kommunikation zu entwickeln, Maßnahmen abzuleiten, umzusetzen und auszuwerten. Mehr Informationen dazu findest du hier. |