Mit dem richtigen Brainstorming zur genialen Idee
06. Juli 2021Fünf Minuten hinsetzen, nachdenken und es sprudeln viele tolle Ideen. Das wäre wünschenswert, doch die Realität sieht anders aus. Damit wirklich gute Ideen sprießen können, muss der Rahmen stimmen.
Wenn jeder ungeschliffene Diamant abgetan oder gar kritisiert wird, ist die Kreativität dahin. Dabei ist sie der Dünger für geniale Ideen. Brainstorming kann eine geeignete Lösung sein, um innovative Einfälle anzuregen. Egal, ob du neue Ideen für Social Media, das nächste Verkaufsgespräch oder die anstehende Marketing Kampagne brauchst. Jedes Unternehmen kann Brainstorming nutzen, wenn es ein paar wichtige Grundsätze beachtet.
Wie funktioniert Brainstorming?
Brainstorming ist eine kreative Technik zur Ideenfindung. Der Begriff setzt sich aus den Worten „brain“ (Gehirn) und „storming“ (stürmen) zusammen. Brainstorming wurde 1939 vom US-Werbefachmann Alex F. Osborn entwickelt und von Charles Hutchison Clark modifiziert. Vorzugsweise wird Brainstorming in der Gruppe angewandt, gelingt jedoch auch allein.
Diese Phasen beim Brainstorming gibt es
Bei dieser kreativen Form der Ideenfindung wird jeder Gedanke öffentlich mit der Gruppe geteilt. Dadurch kommen sowohl Mitarbeiter als auch Vorgesetzte viel besser ins Denken. Wodurch sich neue Ideenkombinationen ergeben. Am Ende gibt es also viel mehr Ideen und Einfälle, als gebraucht werden.
Denn beim Brainstorming geht es nicht um die eine Idee. Es geht um viele Ideen, aus denen schließlich die guten herausgefiltert werden. Im Wesentlichen gibt es zwei Phasen:
- Die Ideenfindung dauert 30 bis 45 Minuten. In dieser Phase werden die Gedanken untereinander ausgetauscht. Über einen vorher festgelegten Zeitraum werden die Einfälle aller Teilnehmer gesammelt.
- Danach folgt die Ideenbewertung mit 30 bis 60 Minuten. Von den Ideen wird eine geordnete Liste erstellt. Alle Vorschläge werden gemeinsam analysiert, gefiltert und bewertet. Am Ende entsteht eine Sammlung mit den besten Ideen und Lösungen.
Bewährt haben sich beim Brainstorming übrigens Gruppen, die aus fünf bis acht Personen bestehen. Die Technik eignet sich nicht nur für neue Ideen, sondern auch für die Produktentwicklung oder Problemlösung.
Wichtige Regeln beim Brainstormen
Bestimmt haben viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einer Besprechung schon einmal gehört: „Lasst uns dazu ein Brainstorming machen“ − und los geht’s. Aber ganz so einfach ist es nicht, denn das kreative Hirnen kann auch schiefgehen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Manchmal ist die Fragestellung nicht klar oder das Problem zu komplex. Es fehlen konkrete Vorgaben oder die Teilnehmer trauen sich nicht, ihre Ideen preiszugeben. Brainstorming funktioniert nur mit gewissen Regeln.
- Keine Kritik: Jede Idee ist in der ersten Phase willkommen, egal wie abwegig sie wirken mag. Während der Ideenfindung findet keine Bewertung statt. Das beinhaltet sowohl verbale als auch nonverbale Kritik.
- Alle Ideen sammeln: Bei der Ideenfindung lautet das Motto „mehr ist mehr“. Zunächst gilt Quantität vor Qualität. Auch wenn sich ein Mitarbeiter nicht sicher ist, ob sein Vorschlag gut ist, sollte er ihn mit der Runde teilen. Sollte der Gedanke wirklich nicht hilfreich sein, können daraus neue Ideen entstehen.
- Kein Urheberrecht: Ideen von anderen dürfen und sollen weitergesponnen werden. Ein Anspruchsdenken wie „meine Idee“ oder Urheberrecht gibt es beim Brainstorming nicht. Das Ziel ist es, als Team eine Lösung zu finden. Jeder hat seinen Beitrag dazu geleistet. Funktioniert das nicht, wird vielmehr gegeneinander gearbeitet.
- Um die Ecke denken: Abschweifen, Fantasieren, Herumspinnen – das alles darf beim Brainstorming sein. Jeder darf außerhalb der Schublade denken.
Zwei Methoden für erfolgreiches Brainstorming
Es gibt verschiedene Methoden, um möglichst viele Ideen zu finden. Wir möchten dir zwei Methoden fürs Brainstorming vorstellen.
1. Pinnwandkarten
Sie ist eine der einfachsten, aber auch effektivsten Vorgehensweisen im Brainstorming. Alles, was du brauchst, sind eine Pinnwand, Karten und Pins. Jeder pinnt seine Idee an die Wand. Es gibt drei verschiedene Vorgehensweisen:
- Bei der Fragetechnik werden die wichtigen W-Fragen gestellt: wer, was, warum, wann, wo. Mögliche Fragen sind „Warum hat jemand dieses Problem?“ oder „Wer braucht das Produkt X?“. Die Fragetechnik hilft dabei, konkrete Ziele zu erarbeiten.
- Hingegen wird bei der Umkehrtechnik das Gegenteil durchgespielt. Also anstatt sich zu fragen „Wer braucht das Produkt?“, überlegt man „Wer kann das Produkt nicht brauchen?“. Das kann wichtige Erkenntnisse liefern, welche Fehler das Unternehmen vermeiden kann.
- Keine Grenzen gibt es bei der Konjunktiv-Methode. Es geht um das „über den Tellerrand blicken“. Bei dieser Methode werden Fragen gestellt wie „Unter welchen Umständen würde X funktionieren?“ oder „Was müsste passieren, damit X eintritt?“.
2. Die 6-3-5-Methode
Diese Kreativtechnik funktioniert spontan und mit noch ungeübten Brainstormern. Die 6-3-5-Methode eignet sich besonders, um ein Problem zu lösen und um ausgefallene Ideen zu sammeln. Denn innerhalb kürzester Zeit entstehen 108 Ansätze. Der Name bezieht sich auf die Konstellation der Runde: sechs Teilnehmer, die je drei Ideen aufschreiben. Jedes Blatt wird fünfmal weitergegeben und darauf werden erneut drei Ideen notiert.
So funktioniert die 6-3-5-Methode beim Brainstorming:
- Alle sechs Personen erhalten ein Arbeitsblatt, auf dem die Frage sowie genug Felder für Ideen abgebildet sind. Auf dem Papier müssen sechs Zeilen mit je drei Spalten abgedruckt sein.
- Je nach Komplexität des Problems legt der Moderator eine Zeit für das Ausfüllen fest.
- Jeder bearbeitet sein Arbeitsblatt und schreibt drei Ideen in die Felder der ersten Zeile.
- Ist die Zeit um, bekommt jeweils der Nachbar das Arbeitsblatt. Jetzt versucht der neue Bearbeiter, die bereits vorhandenen Ideen aufzugreifen und weiterzudrehen. Die Person trägt die drei neuen Vorschläge in die nächste Zeile ein.
- Das Weitergeben wird solange wiederholt, bis die letzte Zeile der Tabelle gefüllt ist.
Wir wünschen viel Spaß beim Brainstormen!