Urheberrecht im Internet: Was ist erlaubt und was nicht?
28. Dezember 2021Den neuen Song der Lieblingsband hören, Bilder als Inspiration suchen, einen interessanten Artikel lesen. Für diese und andere Dinge nutzen wir das Internet. Viele Ideen und Ansätze gibt es bereits. Die einfache Lösung wäre es, die Textpassage auf dem fremden Blog für den eigenen zu kopieren oder das Bild eines anderen für Social Media zu nutzen. Allerdings ist das Internet kein rechtsfreier Raum. Auch online fallen sämtliche Texte, Bilder, Videos und Musik unter das Urheberrecht.
Das Kopieren und Verbreiten fremder Inhalte ist damit nicht nur unseriös, sondern kann auch Sanktionen nach sich ziehen. Dieser Überblick verrät dir, was du bei urheberrechtlich geschützten Inhalten beachten musst, woran du diese erkennst und was eine Urheberrechtsverletzung bedeutet.
Definition: Was ist Urheberrecht im Internet?
Das Urheberrecht schützt das geistige Eigentum eines Urhebers. Das Urheberrecht ist nicht übertragbar. Außerdem umfasst es gesetzliche Regelungen, die eine angemessene Vergütung für den Urheber sicherstellen. Anders als bei gewerblichen Schutzrechten muss ein Urheberrecht weder eingetragen noch registriert werden. Es besteht bereits ab der Schaffung eines Werkes.
Das Urheberrecht schützt sämtliche Werke wie Bilder, Videos und Musik, aber auch Texte, Software, Tänze, Bauwerke oder Skizzen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein digitales oder reales Werk handelt.
Das Urheberrecht gilt auch im Internet. Nur weil sämtliche Texte, Fotos und Videos online verfügbar sind, dürfen sie nicht unbedingt für eigene Zwecke genutzt werden. Ein wichtiger Grundsatz zum Urheberrecht im Internet lautet daher: Nicht alles, was möglich ist, ist auch erlaubt.
Wie du urheberrechtlich geschützte Inhalte erkennst
Generell kannst du davon ausgehen, dass sämtliche Werke im Internet urheberrechtlich geschützt sind. Es bedarf keiner besonderen Kennzeichnung. Urheberrechtlich geschützte Anfertigungen zeichnen sich durch Individualität und Kreativität aus. Das heißt, sie tragen eine „eigene Handschrift“.
Zum Beispiel ist ein Roman ein Produkt schier endloser Gestaltungsmöglichkeiten. Der Autor oder die Autorin kann sich kreativ austoben. Bei einer Speisekarte hingegen ist der Gestaltungsspielraum sehr begrenzt. Sie stellt keine in besonderem Maße persönliche Schöpfung dar.
Das Urheberrecht im Internet umfasst vor allem:
- Bilder
- Filme, Videos, Dokumentationen
- Songtexte, Melodien, Notenblätter
- Gedichte, Texte, Software
Bist du dir unsicher, ob etwas urheberrechtlich geschützt ist, solltest du immer nachfragen. Das gilt sowohl für Unternehmen als auch für Vereine oder Privatpersonen. Bei Unklarheiten solltest du einen Anwalt kontaktieren.
Typische Urheberrechtsverletzungen im Internet
Wird gegen das Urheberrecht im Internet verstoßen, handelt es sich in der Regel um unerlaubte Vervielfältigungen. Das passiert beispielsweise, wenn ein Foto aus der Google-Suche heruntergeladen und ohne Erlaubnis des Urhebers auf der eigenen Website oder im Online-Shop hochgeladen wird.
Eine weitere typische Urheberrechtsverletzung im Internet ist die Verwendung von Musik in Videos wie bei YouTube ohne das Einverständnis des Urhebers. Auch Filesharing und rechtswidriges Streaming zählen zu Urheberrechtsverletzungen im Internet.
Wenn du feststellst, dass gegen das Urheberrecht verstoßen wurde, kannst du nur als Geschädigter dagegen vorgehen. Bist nicht du der Urheber, kannst du ihn über den Verstoß informieren.
Sanktionen bei einer Urheberrechtsverletzung
Verstößt jemand gegen das Urheberrecht im Internet, drohen Sanktionen. Der Urheber kann rechtliche Schritte einleiten und es kommt Post vom Anwalt. Häufige Maßnahme bei einem Verstoß ist eine Abmahnung mit einer Unterlassungserklärung sowie die Forderung, dass das Werk entfernt wird.
Mit der Abmahnung allein ist es aber noch nicht getan. Es können weitere Kosten beispielsweise für den Anwalt, Prozess, Schadensersatz und Gutachtergebühren entstehen. Eine Urheberrechtsverletzung im Internet kann also teuer werden. Landet eine Abmahnung in deinem Briefkasten, solltest du diese auf keinen Fall ignorieren.
Urheberrecht im Internet: So kannst du Inhalte trotzdem nutzen
Dieses eine Foto passt so gut zum nächsten Social-Media-Post. Oder dieser eine Text wäre perfekt für den Blog. Aber was tun? Bevor du Content auf deinen Kanälen im Internet hochlädst, solltest du die Urheberrechte klären. Es gibt nämlich drei Möglichkeiten, wie du dennoch urheberrechtlich geschützte Inhalte nutzen kannst.
1. Der Urheber räumt dir Nutzungsrechte ein
Jedes schöpferische Werk ist geschützt. Doch der Urheber kann entscheiden, wer es verwenden darf. Das regeln die sogenannten Verwertungsrechte. Darunter fallen unter anderem die Rechte zur Vervielfältigung, Verbreitung oder Wiedergabe.
Das heißt, der Schöpfer kann einer anderen Person gewisse Nutzungsrechte zusprechen. Im Gegenzug erhalten Urheber beispielsweise eine angemessene Vergütung. Die Nutzung kann dabei zeitliche, räumliche oder inhaltliche Beschränkungen haben. Also dass ein Foto nur für einen bestimmten Zeitraum genutzt oder nicht zusätzlich bearbeitet werden darf.
2. Nutze lizenzfreie Inhalte
Datenbanken mit lizenzfreiem Content können ebenfalls Abhilfe schaffen. Lizenzfrei heißt aber nicht automatisch kostenlos. In der Regel ist es notwendig, einmalig eine Standardlizenz zu erwerben. Danach fallen keine weiteren Gebühren an. Es gibt auch Lizenzen wie die „Creative Commons“. Schöpfungen mit einer „Creative Commons“-Lizenz dürfen unter gewissen Bedingungen weiterverwendet werden, ohne um Erlaubnis fragen zu müssen. Was die Verwendung einschließt, ob beispielsweise Werke verändert werden dürfen, hängt von der jeweiligen Lizenz ab. Vor der Nutzung solltest du deshalb immer die Bedingungen gründlich lesen.
Es gibt verschiedene Datenbanken mit lizenzfreien Fotos, Tonaufnahmen, Texten oder Videos. Für lizenzfreie Bilder kannst du unter anderem diese Websites nutzen:
3. Hochwertige Inhalte selbst erstellen (lassen)
Wenn du wirklich hochwertige Fotos, Texte und Videos für Website, Blog, Newsletter und Co. willst, ist immer noch die beste Lösung: selbst machen. So hast du alle kreativen Möglichkeiten, um das Beste herauszuholen. Einzigartiger als mit eigenem Content kannst du deinen Webauftritt nicht gestalten. Außerdem musst du dich nicht um Urheberrechte im Internet sorgen.
Allerdings ist es auch der aufwendigste Weg, um Content zu erstellen. Wenn du dennoch herausstechen willst, kannst du dir professionelle Hilfe suchen. Bei COCO kannst du beispielsweise die Expertise von Autoren nutzen, die einzigartige Texte schreiben. COCO macht dir übrigens auch das Finden lizenzfreier Bilder einfach: Die Datenbanken sind angebunden und Bilder können direkt in die eigene Mediathek importiert werden. Die Bildnachweise werden dabei automatisch im Impressum und auf Wunsch auch auf dem Bild angezeigt.