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Foto: Yan Krukau, Pexels

Mitarbeiterbindung – So bleibt dein Team treu 

31. Januar 2023

Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt – noch nie war die Auswahl an Arbeitsplätzen für Arbeitnehmer so groß wie heute. Das stellt Unternehmen vor eine große Herausforderung: Qualifizierte Arbeitskräfte können sich ihre Positionen nahezu aussuchen. Unternehmen müssen ihre Angestellten an sich binden und können es sich nicht leisten, diese zu verlieren. 

Bevor du also anfängst, nach neuen Fachkräften zu suchen und die Frage klärst, wie du dich als attraktiver Arbeitgeber behauptest, solltest du herausfinden, wie du langfristig ein attraktiver Arbeitgeber bleibst.

 

Darum ist Mitarbeiterbindung so wichtig 

Neue Mitarbeiter einzustellen ist teuer – Schätzungen nach zu urteilen, kostet eine neue Stellenbesetzung etwa 40 Prozent des Jahresgehalts. Das meiste Geld geht dabei für Stellenanzeigen, Bewerbungsgespräche und die Einarbeitung drauf. Abgesehen vom Finanziellen kann eine Neubesetzung einer Position für Aufruhr sorgen – das gesamte Team muss sich neu organisieren. Es dauert ein bisschen bis das neue Teammitglied wirklich integriert ist und nicht zu vergessen die Zeit, die es braucht, damit der oder die Neue in Ihrem Team die gegebenen Aufgaben ordnungsgemäß zu erfüllen weiß. 

Halten wir fest: Neue Mitarbeiter einzustellen, kann eine finanzielle Belastung darstellen und bringt viel organisatorischen Aufwand mit sich. Eine schönere Variante ist es, Mitarbeiter langfristig zu halten. Damit Mitarbeiter bleiben, ist es wichtig, eine gute Bindung zwischen ihnen und deinem Unternehmen aufzubauen. 

 

Mitarbeiterbindung durch Zufriedenheit im Unternehmen  

Aber wie baut man sie denn auf, die gute Bindung zwischen Mitarbeiter und Unternehmen? Laut den Soziologen Timothy Butler und James Waldrop gibt es drei Faktoren, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter erheblich beeinflussen: Interessen, Fähigkeiten und Wertvorstellungen.

  1. Interesse: Mitarbeiter sollten Interesse am Unternehmen, der Branche und dem Job haben, um eine Motivation zu verspüren, gerne im Job zu arbeiten, sich weiterzuentwickeln und Spaß am Arbeitsplatz zu haben.
  2. Fähigkeiten: Genauso wichtig sind die Fähigkeiten, die die Mitarbeiter mitbringen oder in der Lage sind sich anzueignen. Sind die gestellten Aufgaben aufgrund der eingeschränkten Fähigkeiten nicht lösbar, kann es zu Frust und fehlender Motivation kommen.
  3. Wertvorstellungen: Gleichzeitig sollten die Werte des Unternehmens klar kommuniziert werden, damit Mitarbeiter feststellen können, ob diese auch ihren eigenen Werten entsprechen und ob sie diese unterstützen möchten.

 

Diese Punkte sollten die Basis der Mitarbeiterbeziehung darstellen und können dann um andere Faktoren, wie Bonuszahlungen oder andere Benefits ergänzt werden.

 

Richtig Mitarbeiter binden: Warum Geld nicht alles ist 

Laut einer Meta-Analyse von Tim Judge ist der Zusammenhang zwischen Gehalt und Zufriedenheit sehr gering – gerade einmal 2 % der Befragten gaben an, dass das Gehalt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz beeinflusst.  

Stattdessen gibt es andere Bindungsmaßnahmen, die den Mitarbeitern das Leben und die Alltagshürden ein Stück weit erweitern und sie gleichzeitig näher zum Unternehmen bringen. Dazu gehören z.B. flexible Arbeitsmodelle, wie Home-Office, flexible Arbeitszeiten, Sabbaticals oder Gleitzeit. Das alles sind Möglichkeiten, die den Alltag der Mitarbeiter erheblich erleichtern, sei es bei der Kinderbetreuung oder bei der Gestaltung einer guten Work-Life-Balance. 

Aber auch Kleinigkeiten, wie kostenloses Obst, Kaffee und Wasser zur Selbstbedienung kann die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern verdeutlichen und zu mehr Zufriedenheit führen. 

Menschliche Bedürfnisse sind unterschiedlich. So auch bei Mitarbeitenden. Die einen benötigen regelmäßige Wertschätzung in Form von kleinen Aufmerksamkeiten, die nächsten freuen sich über Unterstützung bei ihrem beruflichen Werdegang. Eine schöne Möglichkeit dafür ist z.B. die Förderung von Weiterbildungsmöglichkeiten.

 

Richtig Mitarbeiter binden: Warum Zeit und Gespräche so wichtig sind 

Um als Vorgesetzter bestmöglich agieren zu können, ist es wichtig herauszufinden, was die Belegschaft wirklich braucht. Wie bereits erwähnt, haben Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und nicht jede gut gemeinte Geste kommt bei allen gleich gut an. 

Eine gute Kommunikationsbasis und ein Raum für Kritik sind also Dinge, die unbedingt als erstes angegangen werden sollten. Suche das Gespräch mit deinen Mitarbeitern: Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wie kannst du deinen Mitarbeitern am besten unter die Arme greifen? 

Im besten Fall findet ein solches Gespräch nicht nur einmal jährlich statt, sondern auch zwischendurch, spätestens aber alle paar Monate. Nur so kannst du herausfinden, was deine Mitarbeiter:innen stört und bekommst die Möglichkeit, Veränderungen anzustoßen.

Hat deine Belegschaft das Gefühl, nicht mit dir oder einer anderen verantwortlichen Person über Sorgen und Wünsche sprechen zu können, kommt Frust auf und die Zufriedenheit nimmt immer weiter ab. Regelmäßige Gespräche und ein offener Austausch hingegen führen zu einer stabilen Bindung, die sich langfristig auszahlt.

 

Ihr Schlüssel zur Mitarbeiterbindung: 5 Tipps 

  1.  Höre genau zu: Hab ein offenes Ohr für deine Belegschaft – sowohl im Alltag als auch bei Kundenfragen. Häufig neigen Personen aus Führungspositionen dazu, neue Prozesse einzuführen, obwohl sie selbst schon längst nicht mehr ausführende Kraft sind. Sprich mit deinen Mitarbeitern über Neuerungen im Unternehmen und höre dir ihr Feedback an. Genauso verhält es sich im Kunden-Gespräch. Deine Mitarbeiter sind oft näher an den Kunden dran als du. Höre ihnen zu und nimm ihre Gedanken und Ideen ernst.
  2. Hol dir Feedback ein: Ein regelmäßiges Feedback ist nicht nur für dich als Führungskraft, sondern auch für deine Mitarbeitenden wichtig. Du musst offen für Kritik und Anregungen sein und deiner Belegschaft die Möglichkeit geben, diese auch zu äußern. Organisiere dafür einen offenen Austausch, aber gib deinen Mitarbeiter:innen auch die Möglichkeit, anonym zu agieren.Schaffen Sie ein angenehmes Arbeitsumfeld: Die Atmosphäre und das Betriebsklima sind wichtige Kriterien, um sich wohlzufühlen. Sorgen Sie für gemeinsame Aktivitäten und fördern Sie aktiv die Bindung untereinander als auch dem Unternehmen gegenüber. Möglichkeiten dafür sind z.B. gemeinsame Veranstaltungen oder kleinere Teambuilding-Maßnahmen.
  3. Kommuniziere transparent: Häufig haben Mitarbeitende das Gefühl, dass ihnen gegenüber nicht transparent kommuniziert wird. Beziehe dein Team soweit es geht in Prozesse mit ein und informiere nicht erst, wenn alles bereits beschlossen wurde. In einen Entscheidungsprozess miteinbezogen zu werden oder wenigstens transparente Kommunikation zu erfahren, trägt erheblich zur Mitarbeitendenbindung bei.
  4. Lobe in regelmäßigen Abständen: Wertschätzung, Lob und ein kurzes Dankeschön sind kleine Alltagshelden, die stetig zur guten Mitarbeitendenbindung beitragen. Solche Kleinigkeiten fallen im stressigen Arbeitsalltag oft hinten über, sind aber unwahrscheinlich wichtig, um ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Es geht dabei um kurze Worte, für die du dir unbedingt Zeit nehmen solltest.