So beeinflussen digitale Trends deinen Alltag als Handwerker
14. Februar 2020Bist du für deine Kunden mobil erreichbar? Nein? In Zukunft solltest du das unbedingt ändern. Denn die mobile Erreichbarkeit wird auch für Unternehmen im Handwerk kommen. Der Meinung ist Trendforscher Peter Wippermann aus Hamburg. Er hat 25 Trends identifiziert, die in Zukunft die Handwerksbranche bestimmen werden. Dazu gehört, neben 3D-Druckern, Robotern oder Lasercuttern, auch der Kundenservice.
Neue und teure Geräte nützen nichts, wenn du als Handwerker nicht im Gespräch bleibst. Wie digital ein Unternehmen ist, spielt auch bei der Mitarbeitergewinnung eine große Rolle. Viele Bewerber sind es gewohnt, ihre Unterlagen digital einzureichen. Sie bewerten potenzielle Arbeitgeber auch anhand solcher Kriterien.
Wie du dein Image als Arbeitgeber aufwertest
Allein in Bayern fehlen rund 30.000 Handwerker. Womöglich bist auch du auf der Suche nach Mitarbeitern. Es ist ein Umdenken notwendig. Jobangebote und die Herangehensweise bei der Mitarbeitersuche müssen sich verändern. Nur so bleiben Handwerksbetriebe wettbewerbsfähig. Nach Ansicht von Peter Wippermann ist es wichtig, dass sich Handwerksbetriebe als Marke verstehen.
Dazu gehören eine moderne Website, ein eingängiges Logo und Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram. Bietest du eine App für Smartphone und Tablet an, wertet das zusätzlich dein Bild als Arbeitgeber auf. In der digitalen Welt präsentieren sich Handwerker sowohl ihren Kunden als auch potenziellen Mitarbeitern.
Mobile Erreichbarkeit – ein digitaler Trend erreicht das Handwerk
Die Menschen um dich herum gewöhnen sich an immer bequemere Online-Lösungen. Sie können online Termine buchen und Bewertungen abgeben. Wenn Handwerksbetriebe da nicht mithalten, werden sie abgehängt.
Es lohnt sich, digitale Trends im Auge zu behalten. „Lehrlinge, Gesellen und Meister werden heute von vielen Seiten umworben – nicht nur vom Handwerk“, weiß Wippermann. Arbeitnehmer wollen Freizeit und Beruf vereinen sowie bei einem zukunftsfähigen Unternehmen arbeiten. Du lockst Mitarbeiter also mit attraktiven Angeboten und einem ansprechenden Internetauftritt. Dazu gehört auch, dass du mobil erreichbar bist.
Im Auftrag der Gesellschaft für Handwerksmessen hat Peter Wippermann die wichtigsten digitalen Trends für das Handwerk herausgefunden. In der Karte „25 Trends für 2025“ hat er diese zusammengefasst. Er hat entdeckt, dass vor allem diese vier Bereiche das Handwerk bis 2025 bestimmen werden:
- Networking
- Automation
- Marketing
- Engagement
Diese 5 digitalen Trends sind für die Handwerksbranche wichtig
Mit neuen Arbeitsabläufen und veränderten Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern hat das Handwerk bereits eine spannende Entwicklung hinter sich. Doch wie geht es weiter? Nach Peter Wippermanns Einschätzung werden besonders fünf digitale Trends für die Zukunft von Bedeutung sein.
1. Roboter werden das Handwerk unterstützen
Anders als große Industrieroboter assistieren künftig mehr Cobots dem Handwerker. Cobot steht für kollaborativer Roboter. Um sie einsetzen zu können, musst du nicht programmieren können. Cobots lernen Arbeitsschritte selbstständig. Hat ein Cobot eine Aufgabe einmal ausgeführt, kann er sie selbstständig wiederholen.
2. Anwendung von 3D-Druck im Handwerk
Ein 3D-Drucker ist zwar teuer, aber er erleichtert die Arbeit in der Handwerksbranche. Mit diesem digitalen Trend ergeben sich viele neue Anwendungsgebiete. Denn nahezu alle Materialien lassen sich drucken: Keramik, Metall, Grafit, Kunststoff. Ihren Einsatz finden 3D-Drucker beispielsweise beim Hörakustiker, Zahntechniker, Schmuckdesigner oder Orthopäden. Und der 3D-Druck ermöglicht die Herstellung von Formen, die auf andere Weise nicht zu produzieren sind.
3. Handwerkliche Spitzenleistung ist gefragt
Besonders im Premiumsegment des Markts werden sogenannte Special Skills einen Aufschwung erleben. Damit gemeint sind handwerkliche Spitzenleistungen, die nicht von Maschinen erbracht werden können. Während die Automation und die Arbeit von Maschinen zunehmen werden, wird auch der Wunsch nach individuellen Produkten größer. Zu erfüllen ist dieses Verlangen durch maßgefertigte Lösungen.
4. Gemeinsamer Arbeitsraum bietet neue Vorteile
Sogenannte Co-Working-Spaces sind zwar keine Zukunftsmusik mehr, sie werden aber auch für das Handwerk relevanter. In gemeinsamen Büros und Werkstätten arbeiten schon heute Freiberufler und kreative Köpfe nebeneinander. Mit dem digitalen Trend der Co-Working-Spaces ergeben sich für Handwerker ebenfalls neue Chancen. Besonders kleine Firmen können von der gemeinsamen Nutzung einer Infrastruktur oder von Maschinen profitieren.
5. Der Handwerker wird zur Marke
Um als Handwerker in Zeiten der Digitalisierung ein erfolgreicher Unternehmer und Arbeitgeber zu sein, solltest du deinen Betrieb als Marke verstehen. Laut Peter Wippermann wird die sogenannte Brand Experience an Bedeutung gewinnen. Der Begriff beschreibt die Wirkung einer Marke und die Erfahrung, die Kunden mit der Marke machen. Das bedeutet für dich, dass deine Website, dein Auftritt in sozialen Netzwerken und deine digitale Kommunikation zunehmend wichtiger werden.